Mittelerde: Schatten des Krieges-Review mit Testvideo für PC, PS4, Xbox One - machen Mikrotransaktionen das Spiel kaputt?
Mittelerde: Schatten des Krieges hat einen Ingame-Shop. Der Test soll klären, ob das eigentliche Spiel im Shitstorm um die Lootboxen zu Unrecht untergeht und wie viel Spaß der zweite Ausflug nach Mordor mit Waldläufer Talion macht. Für das Review standen PS4- und Xbox-One-Versionen zur Verfügung, die PC-Wertung folgt zum Release am 10. Oktober 2017.
In Mittelerde sammeln sich die Schatten des Krieges - zum Glück bringt der Test von PC Games bereits vor Release Licht ins Dunkel. Für unser Review inklusive 15 Minuten Gameplay-Video durften wir nämlich bereits Wochen vor der Veröffentlichung am 10. Oktober 2017 losspielen - und können euch so nun bereits die Wertung präsentieren. Dabei haben wir uns weder von Mikrotransaktionen noch Ingame-Shop aufhalten lassen und Mittelerde: Schatten des Krieges (jetzt kaufen 33,95 € / 4,99 € ) durchgespielt. Auf PS4, Xbox One und inzwischen auch am PC. Mehr zur PC-Technik lest ihr auf Seite 3!
Das Fazit: Gameplay top, Kommerzialisierung flop. Denn die wuchtigen Schwertduelle gegen Orks mit Batman: Arkham-Kampfsystem spielen sich immer noch grandios, das Open-World-Design Marke Ubisoft ist gewohnt solide und die Klettereinlagen sind so simpel wie befriedigend. Aber ähnlich wie das Cyberpunk-Rollenspiel Deus Ex: Mankind Divided leidet Mittelerde: Schatten des Krieges unter den wirtschaftlichen Interessen von Entwickler und Publisher. Was der Trip nach Mordor sonst noch so bietet, verraten unser Test und das lange Fazit-Video:
In diesem Artikel
- Seite 1 Mittelerde: Schatten des Krieges-Test - Video, Neuerungen und Story
- Seite 2 Mittelerde: Schatten des Krieges-Test - Ingame-Shop und Lootboxen
- Seite 3 Mittelerde: Schatten des Krieges-Test - Motivationsschrauben, Technik, Wertung und Fazit
- Seite 4 Bildergalerie zu "Mittelerde: Schatten des Krieges im Test - Tipptopp trotz Shop? Update mit PC-Wertung"
Mittelerde: Schatten des Krieges Review: Neuerungen und Verbesserungen
Der Vorgänger Mordors Schatten war zu leicht, zu eintönig, zu unspannend, monierte unser Test - im Nachfolger Schatten des Krieges nimmt sich Entwickler Monolith dieser Kritik systematisch an. Es gibt jetzt drei Schwierigkeitsgrade, die man auch jederzeit durchwechseln kann. Statt zwei Gebiete bereist ihr nunmehr fünf Regionen, alle mit einem eigenen Stil: Neben der Menschenmetropole Minas Ithil seid ihr unter anderem auf verschneiten Bergwipfeln, in einem magischen Wald und am Fuße des Lava spuckenden Schicksalsberges unterwegs. Das sorgt für ein Plus an optischer Abwechslung.
Quelle: PC Games Außerdem gibt's in Mittelerde: Schatten des Krieges mehr Varianz im Nemesis-System, das wieder den Zufallsgenerator bemüht, um individuelle Ork-Widersacher zu erschaffen. Monolith packt etliche neue Attribute dazu und baut auch besonders hünenhafte Halb-Trolle ein, heraus kommen solch absurde Gegner wie ein (falsch) singender Barde oder ein ewig vor sich hin brabbelnder Irrer, der immer nur "Ich hab's gewusst!" sagt.
Die sogenannten Uruks sind normalerweise namenlos, können aber zu Hauptmännern werden, wenn sie euren aus der Third-Person-Perspektive gesteuerten Protagonisten unter die Erde befördern. Hauptmänner kämpfen gegeneinander, um im Rang aufzusteigen, und verdingen sich als Leibwächter für Häuptlinge, die dem Oberherrn einer Festung dienen. Jene Festungen sind Bestandteil der neuen, mehrstufigen Belagerungen, die sehr schick inszeniert werden und an Szenen wie die Schlacht um Minas Tirith oder Helms Klamm aus den Der Herr der Ringe-Filmen erinnern. Doch wird nicht nur zum Selbstzweck gemetzelt; es gilt, die Rückkehr von Oberbösewicht Sauron zu verhindern. Quelle: PC Games
Schatten des Krieges im Test mit Video: Fantasy-Saga wie im Film
Die reichlich wirre, unfokussierte Story des Vorgängers wird von der Fortsetzung ausgestochen; Held Talion gewinnt zwar immer noch keinen Preis für tiefschürfende Charakterdarstellung, aber dieses Mal werden klassische Themen der Bücher von J.R.R. Tolkien wie der korrumpierende Einfluss der Ringe der Macht viel besser dargestellt. Neue Figuren wie eine Elbenkriegerin oder ein Naturgeist stehen im Fokus interessanter Erzählstränge und endlich dürfen auch Saurons Ringgeister (Nazgûl) mitmischen. Zudem hat die Riesenspinne Krankra einen imposanten, aber kontroversen Auftritt - ihre menschliche Form ist nur eine der vielen kreativen Freiheiten, die sich Monoliths Story-Autoren wie bei Mordors Schatten nehmen und mit denen sie bei Hardcore-Fans der Bücher wohl eher auf Ablehnung stoßen werden.
Bildergalerie
Quelle: PC Games Indem die Autoren Mittelerde: Schatten des Krieges im erzählerischen Niemandsland zwischen den Ereignissen von Der Hobbit und Der Herr der Ringe platzieren, verschaffen sie sich aber auch Luft für einige amüsante wie epochale Gastauftritte. Neben der Rückkehr von Ork Ratbag sei hier der Kampf gegen einen feurigen Balrog positiv erwähnt. Insgesamt wirkt die Geschichte um einiges organischer und epischer als im Vorgänger. Ärgerlich: Im Spielverlauf fallen dem aufmerksamen Beobachter zwei Stellen auf, an denen die Entwickler wohl bewusst Platz gelassen haben, um die bereits angekündigten Schatten des Krieges-DLCs aus dem Season Pass anzuschließen. Dabei stehen zwar lediglich Nebencharaktere im Fokus, aber im Test macht sich dennoch das Gefühl breit, hier habe der Entwickler etwas herausgeschnitten, um es den Spielern anschließend für teures Geld zu verkaufen.
Problematisch ist zudem die Art, wie Mittelerde: Schatten des Krieges seine Endsequenz versteckt und Spieler für den Abschluss von Talions Story arbeiten lässt.
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